Trautzke-Seen und Moore – Teil 4: Trautzke-1

Trautzke-1 ist das nördlichste Moor im NSG Trautzke-Seen und Moore und gliedert sich in zwei Teile: der Süd-Part trägt dieses Jahr wieder Wasser, sodass sich ein kleiner See gebildet hat, hingegen ist der Nord-Part schon vor Jahren trocken gefallen.

Trautzke-1
[Quelle: Maps.me]

Obwohl Maps.me an sich recht genaue Daten liefert, stimmen die Ausmaße von Trautzke-1 nicht mit der Wirklichkeit überein. Der nördliche (trocken gefallene) Teil ist längst nicht (mehr) so breit wie auf der Karte dargestellt (Ihr könnt es Euch so vorstellen, dass die westliche Ausdehnung im Grunde kaum mehr existiert – Wald dringt hier immer weiter vor).
Mein blauer Pfeil zeigt in Richtung Moorsee, welcher im südlichen Part von Trautzke-1 liegt. Die kleine Wasserstelle ist von Schilf umwachsen, worin versteckt ein Kranichpaar brütet, begleitet vom vielstimmigen Froschkonzert.

Rund um die Wasserstelle ist der Boden naturgemäß matschig und nass, jedoch hatte ich nicht das Gefühl von Schwingrasen, zumindest nicht an der Ostseite dieses südlichen Moorteils. Die Verlandung ist offenbar stark fortgeschritten, was sich auch am Aufkommen von üppigen Birkensäumen entlang der Außenseiten zeigt.

Die Kraniche flogen natürlich bei unserer Ankunft auf und kreisten eine Weile über uns, schließlich ließ sich einer der Kraniche wieder seelenruhig im Schilfdickicht nieder. Auch hier zeigte sich wiederum, dass nicht einmal meine beiden Hunde als Gefahr angesehen werden, weil sie sich – wie ich – sehr behutsam und respektvoll in der Natur verhalten. Sie dürfen „scannen“, d.h. gucken, lauschen und wittern, aber eben ganz in Ruhe, da gibt´s kein Vorstürmen und auch kein Bellen! Speedy ist sowieso unser „Musterschüler“, doch sogar der ansonsten gern übermütige Chekotee weiß es mittlerweile zu schätzen, wie toll das ruhige „Scannen“ ist;-)

Chekotee & Speedy beim „Scannen“, Sommer 2020

Auch im Trautzke-1-Moor waren meine Hunde vorbildlich!

Trautzke 1: Südteil mit See und braven Doggies – Panorama, Mai 2021

Am Panoramafoto ist östlich vom Moorteich deutlich eine birkenbewachsene „Schwelle“ zu erkennen (im Bild rechts, wo Speedy im Gras schnüffelt) – dies ist in der Tat die Trennschwelle zwischen dem südlichen Wasserpart und dem nördlichen Trockenpart von Trautzke-1.

Trautzke-1: Zweiteilung (links der südliche Moorteich-Part, ungefähr mittig die „Schwelle“, rechts der nördliche trockene Part) – Panorama, Mai 2021

Kucken wir von der „Schwelle“ aus nach Süden, so haben wir weiterhin den schilfumwachsenen See im Blick.

Trautzke-1: Moorsee von „Schwelle“ aus, Mai 2021


Wenden wir aber unsere Augen von der „Schwelle“ aus nach Norden, so überblicken wir den „Birkenteil“, wie ich diesen Bereich von Trautzke-1 nenne.

„Trautzke-1: „Birkenteil“ von „Schwelle“ aus, Mai 2021

Hier ist alles ganz trocken, nur vereinzeltes Schilfaufkommen zeigt, dass es tief im Boden noch Feuchtigkeitsansammlungen geben muss.

Trautzke-1: „Birkenteil“ vom Nordost-Rand mit Blick nach Süden (hinter den Birken liegt der Part mit dem Moorsee), Mai 2021

Trautzke-1: Moorsee von „Schwelle“ aus – Panorama, Mai 2021

Autor: Mirjam Silber

Ethnomusikologin (Feldforschung zur jüdischen, speziell jiddischen Musik & Lehre an der Universität Wien), Sängerin (Klezmer-Ensemble Scholem Alejchem), Bibliothekarin/Archivarin, Pädagogin, Zertifizierte Kynologin, Canidenforscherin (Schwerpunkt Hunde und Wölfe), Assistenzhundetrainerin und Expertin für Hunde mit (deprivationsbedingten) Ängsten, Natur- und Artenschützerin, Mitwirkende im Wolfsmonitoring (LfU), Sprecherin des Landesarbeitskreises "Wolf und Herdenschutz" beim BUND Brandenburg, Mitglied bei Alnus e.V. (Moor-AG), Mitarbeiterin bei Palanca e.V. (Afrikanischer Kulturverein in Eberswalde), aktives Mitglied in den Eberswalder Vereinen "Freundeskreis Israel in Eberswalde e.V.", "Finower Wasserturm und sein Umfeld e.V.", "Verein für Heimatkunde Eberswalde e.V." sowie in der Initiative "Spuren jüdischen Lebens in Eberswalde", aktueller Forschungsschwerpunkt: Jewish Heritage in Eberswalde (insbes. Messingwerksiedlung und Hachschara), Guided tours zum jüdischen Eberswalde und Referentin über jüdisches Leben heute

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