Trautzke-Seen und Moore – Teil 8: Trautzke-5

Einst bildete Trautzke-5 zusammen mit Trautzke-4 den Großen Drauzen See, doch das ist schon lange her.

Großer und Kleiner Drauzen im 18. Jahrhundert
[Quelle: Atlas Neuzelle 2018, 9]
Trautzke-5
[Quelle: Maps.me]

Trautzke-5 ist fast zur Gänze mit Schilfröhricht bewachsen, also wesentlich feuchter als Trautzke-4. Der gesamte Ostrand hat mehrere offene Wasserstellen, die sich bis weit über die Mitte von Trautzke-5 hinaus ziehen. Wir haben es hier mit einer moortypischen Schwingrasendecke zu tun, die bei jedem Schritt schaukelt.

Trautzke-5: von N nach S, April 2021

Die Wasserstellen werden bevorzugt von Wildschweinen genutzt: insbesondere am SO-Rand entdeckten wir in den Suhlen auch deutliche Schwarzwild-Spuren.

Speedy wies mich ja bereits im Böschungsbereich auf die Wildschweinhaare hin und unten an der Suhle wachte er „gestrenge“ über meine improvisatorische Kennzeichnung der Spuren mittels Lipstick (hatte an diesem Tag meinen Zollstock nicht dabei und die kleinen Holzlineale, die ich sonst immer parat habe, steckten in der Tasche einer anderen Jacke). Nu, das Wichtigste ist, dass man überhaupt ein Referenzobjekt zum Größenvergleich dazulegt …

Trautzke-5: Wildschweinhaare, April 2021

Und während Speedy an der Suhle nach allen Richtungen scannt, ob nicht doch noch ein Wildschwein in der Nähe ist, behält Chekotee von der Böschung aus den Überblick;-)

Die ganze Ostseite entlang ziehen sich solche Wildschweinsuhlen und weil Trautzke-5 noch nicht so stark verlandet ist, zeigen sich dabei auch mehrere offene, wenngleich schlammige Wasserstellen.

Auf den obigen Fotos ist auch zu erkennen, dass die Oberfläche – wenn nicht von Schilfröhricht – von Seggen und Binsen in ihren typischen Bultformen bewachsen ist.

Natürlich hat auch ein röhricht- und schilfbewachsenes Moor sein Fleur, jedoch im Sinne der Artenvielfalt ist hier dringend Renaturierung nötig.

Trautzke-5: Schilf, April 2021

Quelle:
Stiftung Stift Neuzelle, Hg. (2018). Atlas des Zisterzienserstifts Neuzelle. Berlin. Verlag für Berlin-Brandenburg.

Autor: Mirjam Silber

Ethnomusikologin (Feldforschung zur jüdischen, speziell jiddischen Musik & Lehre an der Universität Wien), Sängerin (Klezmer-Ensemble Scholem Alejchem), Bibliothekarin/Archivarin, Pädagogin, Zertifizierte Kynologin, Canidenforscherin (Schwerpunkt Hunde und Wölfe), Assistenzhundetrainerin und Expertin für Hunde mit (deprivationsbedingten) Ängsten, Natur- und Artenschützerin, Mitwirkende im Wolfsmonitoring (LfU), Sprecherin des Landesarbeitskreises "Wolf und Herdenschutz" beim BUND Brandenburg, Mitglied bei Alnus e.V. (Moor-AG), Mitarbeiterin bei Palanca e.V. (Afrikanischer Kulturverein in Eberswalde), aktives Mitglied in den Eberswalder Vereinen "Freundeskreis Israel in Eberswalde e.V.", "Finower Wasserturm und sein Umfeld e.V.", "Verein für Heimatkunde Eberswalde e.V." sowie in der Initiative "Spuren jüdischen Lebens in Eberswalde", aktueller Forschungsschwerpunkt: Jewish Heritage in Eberswalde (insbes. Messingwerksiedlung und Hachschara), Guided tours zum jüdischen Eberswalde und Referentin über jüdisches Leben heute

Hinterlasse einen Kommentar