Trautzke-Seen und Moore – Teil 7: Trautzke-4

Trautzke-4 ist ein Teil des ehemaligen Großen Drauzen, doch von dem einstigen See ist heute nicht mehr viel übrig.

Großer und Kleiner Drauzen im 18. Jahrhundert
[Quelle: Atlas Neuzelle 2018, 9]
Trautzke-4
[Quelle: Maps.me]
Trautzke-4: von SW nach N, April 2021

Der ehemalige Große Drauzen hat sich im Laufe der Geschichte zweigeteilt: Trautzke-4 und Trautzke-5. Beide sind von Kiefern (vereinzelt auch Birken) umsäumt und zum großen Teil trocken gefallen.
Trautzke-4 ist vor allem im südlichen Abschnitt stark verlandet (nur am südlichsten Zipfel zeigen Schilfröhrichte und etwas morastiger Boden eine Restwasserstelle an). Im Nordteil besteht eine offene, mit Schilf und Röhricht bewachsene Wasserfläche, der Binsen- und Seggenboden rundherum hat Schwingrasen-Charakter.

An den Böschungen des trocken gefallenen Südteils fand ich neben einem völlig einsam sprießenden Korbblütler* jede Menge Hundsveilchen (Viola canina), also nicht duftende Veilchen.

* Dieser kleine gelbe Korbblütler harrt noch der Bestimmung – wahrscheinlich ist das arg zernepfte Pflänzchen doch „nur“ ein gemeiner Löwenzahn (Taraxacum officinale) oder ein rauer Löwenzahn (Leontodon hispidus); jedenfalls kein Habichtskraut, denn bei denen kommen solch löwenzahnartige Blätter nicht vor. An dem Tag bei Trautzke-4 waren die Doggies und ich schon mehrere Stunden unterwegs und ich dementsprechend k.o., also examinierte ich das winzige zerrupfte Pflänzchen nicht genauer … leider ist zudem das Foto nicht besonders scharf, aber ich werde die Stelle sicherlich bald wieder besuchen.

Unter den Bäumen der Böschung des südlichsten Zipfels stießen wir auf einen Haufen Federn und Flaumen – da hat sich jemand einen Vogel gut schmecken lassen.

Nicht weit davon durfte sich Chekotee an einem alten Wurzelteller „austoben“ – er jedenfalls hatte seinen Spaß, Speedy hingegen war eher missmutig, weil sein Kumpel ihn beim Buddeln voll mit Erde einstaubte. Tja, das Leben ist manchmal echt grausam;-) Aber Speedy durfte im Nachhinein natürlich auch buddeln, während ich Chekotee mit einem Suchspiel ablenkte.

Am Rand des trockenen Südteils machten wir eine kleine Rast, nachdem Chekotee dort eine Losung gefunden hatte. Da es sich aber weder um eine Wolfs- noch eine Fuchslosung handelte, sondern um verklumpte Rehkotbeeren, war er im ersten Moment unsicher, ob er es überhaupt anzeigen sollte. Doch schließlich siegte sein Eifer – er dachte sich wohl voller Stolz: „Ist zwar kein Wolfspoops, aber immerhin hab ich´s gefunden!“

Trautzke-4: von O nach W, Hunde ruhen im Gras, April 2021
Trautzke-4: von N-Böschung nach S, April 2021

Quelle:
Stiftung Stift Neuzelle, Hg. (2018). Atlas des Zisterzienserstifts Neuzelle. Berlin. Verlag für Berlin-Brandenburg.