Mit drei Hunden am Strand

Mit Hunden auf Reisen zu gehen, ist ein Abenteuer! Mit drei Hunden, von denen jeder „besonders“ ist, umso mehr!
LEAH, meine Assistenzhündin (in Pension): mit ihren 14-15 Jahren wahrlich uralt, herzkranke Arthrose-Schmerzpatientin, ein kleines bissl dement und seit einem halben Jahr noch dazu taub, aber – auch dank der Medikamente – immer noch guter Dinge, fit und mobil:-)
SPEEDY, mein Assistenzhund (in Ausbildung): ehemaliger Deprivations- und Angsthund, ein hochsensibler, empfindsamer und zurückhaltender B-Typ-Hund, der aufgrund seiner frühen schlechten Erfahrungen mit Leuten, die keine Ahnung vom Umgang mit Angsthunden hatten, skeptisch auf Menschen reagiert, jedoch unter Hunden ein totaler Charmeur und Herzensbrecher ist (am liebsten möchte er mit allen Hunden spielen) – aufgrund seiner Scheu vor Menschen wird er wohl niemals die staatliche Assistenzhundeprüfung absolvieren, obwohl er sämtliche Hilfsleistungen für mich perfekt und v.a. freudig erledigt … aber mir macht das nichts, ich habe ihm geholfen (und helfe ihm auch weiterhin in Situationen, die ihm zuviel sind), seine Angst vor der großen Welt zu bewältigen, er hilft mir, meinen Alltag zu bewältigen, beide sind glücklich, that´s it:-)
CHEKOTEE, mein Nesthäkchen: Deprivations- und Angsthund mit schwersten Angststörungen (v.a. hochgradiger Neophobie), vom Naturell her eigentlich ein A-Typ, jedoch aufgrund seiner massiven Deprivationsschäden und Traumata (Misshandlung!) wird er leider sein Leben lang psychosozial behindert bleiben, auch wenn seine Verhaltenstherapie äußerst positiv verläuft, extrem langsam zwar, aber stets mit Fortschritten! Er profitiert am meisten von unserer Reise, weil er – im geschützten Rahmen – immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert wird, die es gemeinsam zu bewältigen gilt; anfangs noch mit medikamentöser Unterstützung (quasi als eine Art „Polster“ zwischen ihm und der Welt, die dann nicht mehr allzu furchterregend wirkt), doch in der 3. Woche konnte ich die Medikamente ausschleichen und seit der 4. Woche braucht er gar keine mehr! So sehr er auch die Ruhe und Abgeschiedenheit unseres früheren Zuhauses im Waldviertel gebraucht hat, so essentiell war es nunmehr auch, in die Welt hinauszugehen (bei mir war es ja ähnlich) und ich bin jedesmal von Neuem erstaunt, wie großartig er sich entwickelt, ja über sich hinauswächst, bspw. spaziert er mittlerweile schon wie ein alter Camper durch die Campingplätze, vorbei an Zelten, Wohnwägen und Autos, Gebäuden und – Menschen!! Vor einem halben Jahr wäre dies alles noch gar nicht möglich gewesen für ihn, doch nun – mit dem nötigen Basisvertrauen – wächst er stetig an seinen „Aufgaben“, wird immer mutiger und gelassener … es ist so eine Riesenfreude, ihm zuzusehen, wie er immer mehr aufblüht:-) Wer hätte gedacht, dass dieser Angsthund jemals entspannt und vergnügt auf der Stranddecke am See liegt?!

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Autor: Mirjam Silber

Zertifizierte Kynologin, Canidenforscherin (Schwerpunkt Hunde und Wölfe), Assistenzhundetrainerin und Expertin für Hunde mit (deprivationsbedingten) Ängsten, Natur- und Artenschützerin, Sprecherin des Landesarbeitskreises "Wolf und Herdenschutz" beim BUND Brandenburg, Mitwirkende im Wolfsmonitoring, Mitglied bei Alnus e.V. (Moor-AG), Studentin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Mitarbeiterin bei Palanca e.V.

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